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Das Social Media ABC: F wie Follower-Following-Verhältnis

Das Alter eines einjährigen Hundes entspricht nach einer gängigen Umrechnung rund sieben Menschenjahren. Ähnlich verhält es sich in der Online-Welt. Trends im Web und auf Social Media sind häufig schon nach wenigen Tagen kaum mehr aktuell und verglühen nach kurzem Hype ähnlich schnell wie Sternschnuppen. Neue Plattformen und Technologien bedeuten ständig eine neue Fülle an Fachwörtern und Ausdrücken – hier gilt es den Überblick zu behalten. Regelmäßig finden Sie hier unser neues Social Media-Lexikon. Wir nehmen uns des gängigen Fachjargons an und erklären ihn klar und verständlich.

F wie Follower-Following-Verhältnis

In der letzten Ausgabe des Social Media ABC’s ging es um Engagement und wie diese Kennzahl Aufschluss über die Relevanz eines Profils geben kann. Das Follower-Following-Verhältnis ist ein ähnlicher Indikator, mit dem sich auch Bots und Fake-Accounts leicht identifizieren lassen.

Die durchschnittliche Zahl abonnierter Accounts auf Social Media liegt bei 150. Folgt ein Account tausenden Personen, kann man fast davon ausgehen, dass Social Media Bots verwendet werden. Indem andere Profile abonniert werden, soll Aufmerksamkeit für den eigenen geschaffen werden, eine Taktik, die viele verfolgen und zum Teil mit „f4f“ (Follow for follow) in Kommentaren auf anderen Profilen kommunizieren. Systematisch werden andere Profile abonniert, damit diese im besten Fall zurückfolgen. Wenige Tage später wird diesen wieder entfolgt, manche Follower bleiben und treiben dadurch die Followerzahlen nach oben. Ein Schneeballsystem, das selten aktive Follower, sondern vor allem Karteileichen erzeugt.

Das Problem: Viele Follower schmeicheln zwar dem eigenen Ego, bedeutend sind jedoch nur Menschen, die tatsächlich an den Inhalten eines Profils interessiert sind und sich engagieren. Inaktive User ziehen nicht nur den Algorithmus nach unten, sondern liefern schlicht keinen Mehrwert, da sie an den geposteten Inhalten kein Interesse haben. Follower zu gewinnen, sollte zudem kein vorrangiges Ziel als solches sein – wichtig sind Resultate, wie neue Kunden, mehr Besucher, mehr Käufe – je nach Unternehmen oder Institution.

Das Follower-Following Verhältnis oder auch „ratio“ gibt deshalb Auskunft darüber, wie wichtig die Inhalte eines Profils wirklich sind. Ein niedriges Verhältnis weist auf qualitativ minderwertige Inhalte und künstlich aufgeblasene Accounts hin. Folgt ein Account zahlenmäßig nur einem winzigen Bruchteil seiner Follower-Anzahl handelt es sich hingegen zumeist um Influencer, Prominente oder andere namhafte Stimmen im Web, deren Inhalte von vielen als wertvoll erachtet werden.