Radiosiegel 2016. Das sind die Preisträger
Es ist ein wichtiges Event für den Radionachwuchs von morgen: Das Radiosiegel (wir berichteten) zeichnet jedes Jahr private Radiosender aus, die ihren Volontären eine ausgezeichnete multimediale Journalistenausbildung bieten. So soll die Qualität des Radiojournalismus langfristig gewährleistet und gefördert werden. Vergeben wird das Gütesiegel von der Initiative Radiosiegel, die aus einem Zusammenschluss der Landesmedienanstalten, der djv und weiterer Institutionen wie der Medien-Akademie Ruhr besteht. In diesem Jahr war erstmals auch die MDG Mitglied der Initiative: Sie vertrat die katholische Kirche in ökumenischer Initiative und checkte in dieser Funktion die am Wettbewerb beteiligten Radiostationen. Die Senderchecks sind die Grundlage für die Entscheidung einer ehrenamtlichen, unabhängigen Jury.
16 Radiosender ausgezeichnet
Am 1. Dezember war es so weit: Im Rahmen der Frankfurter Hörfunkgespräche nahmen rund 25 Volontäre zusammen mit ihren Ausbildern das Radiosiegel 2016 entgegen. Die Auszubildenden hatten ihre Sender selbst für das Siegel vorgeschlagen, weil sie ihr Volontariat als besonders gut bewerteten. Die Jury, bestehend aus den Radioprofis Waltraud Riemer, Nils Birschmann, Christoph Flach, Patrick Lynen und Wolfgang Sabisch, zeichnete folgende Sender aus: 94,3 rs2, antenne 1, Antenne Frankfurt, Die Neue 107.7, die neue welle, harmony.fm, Hit Radio FFH, Hit Radio N1, Hitradio Ohr, Radio 91.2, radio ennepe ruhr, Radio Jade, radio k.w., Radio Neandertal, Radio Seefunk und Radio Ton.
Was macht eine gute Ausbildung aus?
Auf der Bühne des Literaturhauses Frankfurt gaben die Preisträger 2016 Einblicke in ihre Ausbildung und das, was sie bei ihren Radiostationen als besonders positiv empfinden. Ein häufig genannter Punkt: auch mal Fehler machen zu dürfen. Ebenfalls wichtig: selbständig arbeiten und eigene Projekte frühzeitig umsetzen dürfen. Mit einem Ansprechpartner, der ein offenes Ohr für einen hat, wenn es Fragen oder ein Problem gibt. Die Volontäre erzählten, dass sie die einzelnen Abteilungen ihrer Sender kennenlernen durften. Dabei erhielten einige sogar die Möglichkeit ein Auslandspraktikum zu machen: Die Bandbreite reichte von einem amerikanischen Fernsehsender bis zu einer russischen Radioredaktion.
Angemessene Kommunikation in Krisensituationen
Auch wichtige Fragen nach dem journalistischen Selbstverständnis kamen in der Ausbildung auf – wie zum Beispiel gehe ich als Journalist mit einem Flutopfer um, das gerade seinen gesamten Besitz in den Fluten verloren hat? Wie schaffe ich es, den richtigen Ton zwischen Informationsinteresse und Anteilnahme zu treffen? Wie gehe ich selbst mit solchen Situationen um? Keine leichten Fragen – aber wichtige Erfahrungen und Erlebnisse, die den Volontären auf ihrem weiteren Berufsweg weiterhelfen werden.
Eine qualitativ hochwertige Ausbildung brauchen junge Menschen, um als Journalisten mit einer sachlichen, fundierten und professionellen Herangehensweise ihrem Beruf nachzugehen. Dies will die MDG mit ihrem Engagement in der Initiative Radiosiegel unterstützen. Anders formuliert: Wehret den Anfängen von „postfaktisch“ und Populismus.
Die MDG wünscht den Preisträgern des Radiosiegels viel Erfolg bei ihrer weiteren Ausbildung und alles Gute für ihre zukünftige berufliche Laufbahn.
Weitere Informationen zur Initiative, ihren Partnern und den Siegelträgern der letzten Jahre finden Sie unter http://www.radiosiegel.de/