Oase der Ruhe oder Wirtschaftsbetrieb? Kirchliche und klösterliche Gästehäuser im Spannungsfeld
In klösterlichen und kirchlichen Gästehäusern finden Menschen Orte der Ruhe, der inneren Erholung und Stille. Sie können zu sich kommen, entspannen oder tiefe Gedanken und Gespräche erfahren. In anderen Häusern stehen Fortbildungen, Exerzitien oder Tagungen in spiritueller Umgebung im Vordergrund.
Kirchliche und klösterliche Gästehäuser als Wirtschaftsbetriebe
Trotz ihrer spirituellen und ideellen Ausrichtung sind Gästehäuser immer auch Wirtschaftsbetriebe, in denen Angebote vermarktet, Geld umgesetzt und Abläufe strukturiert werden. Gleichzeitig sind sie Arbeitsplatz für Menschen und Einnahmequelle für ihre Eigentümer.
Wie gut klösterliche und kirchliche Gästehäuser als Wirtschaftsbetriebe in den vergangenen zwei Jahren in Deutschland abgeschnitten haben, hat ein MDG Betriebsvergleich erhoben, der alle zwei Jahre durchgeführt wird. Der Betriebsvergleich ist für die teilnehmenden Häuser kostenlos.
Erfreulich hohe Gästezahlen bei den 20 teilnehmenden Betrieben
Wie vor zwei Jahren haben mit 20 Häusern genügend Teilnehmer für statistisch aussagekräftige Werte teilgenommen. Zu durchschnittlich 445 Veranstaltungen pro Jahr je Gästehaus kamen mehr als 10.500 Gäste – im Durchschnitt je Haus! Da sicher viele Gäste nicht nur einmal im Jahr Veranstaltungen besuchen, lag die tatsächliche Zahl einzelner Gäste je Haus niedriger, aber insgesamt konnten die 20 teilnehmenden Betriebe in den Jahren 2014 und 2015 weit über 100.000 Veranstaltungsgäste bei sich begrüßen und über ihre Angebote, Seminare und Tagungen erreichen.
Im Durchschnitt 12.800 Übernachtungen pro Jahr
Rund 50% der Veranstaltungsgäste waren lediglich Tages- oder Abendgäste. Die übrigen Veranstaltungsgäste sowie weitere Menschen übernachteten (auch) in den Häusern, was wirtschaftlich für die Eigentümer wesentlich interessanter ist.
„So sorgten durchschnittlich knapp 5.900 Gäste je Haus für über 12.800 Übernachtungen je Haus und Jahr.“
Das bedeutet insgesamt über 250.000 Übernachtungen in den Betten der 20 teilnehmenden Häuser zusammen.
Steigerungspotenzial bei der Bettenauslastung
Die Übernachtungsgäste verweilten durchschnittlich 2,51 Nächte je Aufenthalt, was ein recht guter Wert ist. Die erreichte Auslastung der Betten lässt mit durchschnittlich 33,7% noch einen deutlichen Spielraum nach oben und sollte unbedingt gesteigert werden, um ein betriebswirtschaftlich positives Ergebnis zu ermöglichen.
„Die teilnehmenden Häuser lagen daher durchschnittlich und auch in der Mehrheit in der Verlustzone und verzeichneten im Durchschnitt ebenfalls einen Kapitalabfluss (negativer Cashflow).“
Wichtigster Kostenfaktor ist das Personal
Hauptkostenposition sind nach wie vor die Personalkosten, die mit durchschnittlich über 90% des Umsatzes bereits ein positives Betriebsergebnis unmöglich machten.
Erfreulich war das Umsatzwachstum von durchschnittlich 2,9% je Gästehaus von 2014 auf 2015.
Die MDG dankt allen Teilnehmern
Alle detaillierten Durchschnittswerte, Kennzahlen, ermittelte Trends und Entwicklungen sowie Tipps zur Unternehmensführung erhalten die 20 Teilnehmer exklusiv im Rahmen eines ausführlichen Berichts. Die MDG gibt mit diesem Betriebsvergleich den kirchlichen und Klostergästehäusern wertvolle Hinweise, um ihre Gästehäuser und Tagungsmöglichkeiten als Werkzeug der Pastoral optimieren und fortführen zu können.
Der nächste MDG Betriebsvergleich für kirchliche und Klostergästehäuser wird voraussichtlich 2018 angeboten.
Kontakt
Sie haben Fragen zum Betriebsvergleich für kirchliche und Klostergästehäuser oder möchten bei dem nächsten Betriebsvergleich dabei sein? Dann wenden Sie sich an Bernhard Meiners:
Bernhard Meiners
MDG Medien-Dienstleistungs GmbH
Tel.: 089/54 58 89-17
meiners(at)mdg-online.de